Der Ruf der Wildgänse und das Auge des Schwans

Ein toller Tag, ein wunderbares Naturerlebnis auf der wildromantischen Familienfahrt auf der Moder im Elsass/Frankreich.

9.00 Uhr am Bootshaus in Spöck und es geht los. Aufladen der Kajaks und des Kanadiers.

Wichtig die Schwimmwesten für alle nicht vergessen…. Voller Vorfreude und Erwartung  fahren wir zur Einstiegstelle in Drusenheim (Elsaß). Ein Schwarm kanadischer Wildgänse zieht wie zur Begrüßung über uns hinweg und lockt uns mit ihren Rufen. Überraschung lösen bei einigen von uns die vielen anderen Boote aus, denn viele organisierte Tourengruppen sind unterwegs. Am Einstieg ist noch das Hochwasser der letzen Tage zu erkennen, die Moder ist etwas modrig. So gelingt es den Kindern auch nicht ganz sauber in die Boote zu steigen.

Gabi hat was zu sagen: Katharina fährt voraus und sie darf nicht überholt werden! Nicht vor dem Kanadier queren, das führt unweigerlich zum Kentern! Alles klar, na dann mal los!!!

Langsam und mit ganz leichter Strömung windet sich dieser kleine Fluss durch die baumumstandene Uferlandschaft. Zunächst säumen noch Häuser das Ufer, doch bald taucht man ein in Landschaft und Grün. Im Schatten der, über den Fluss ragenden, Bäume gleiten wir dahin, nur vorangetrieben durch den eigenen beständigen Paddelschlag. Mit Respekt und reichlich Abstand begegnen wir den wirklich zahlreichen Schwänen auf der Moder. Immer wieder paddeln wir an ihren Ruheplätzen und Nestern vorbei. Generell gilt Schwan von rechts – so passieren wir ihn weit auf der linken Seite. Umgekehrtes gilt natürlich wenn der Schwan von links kommt. Auge in Auge mit diesen wunderbaren stolzen Tier teilen wir uns gemeinsam das Element Wasser. Gerade am Anfang liegen einige große Baumriesen quer im Flussbett, ein Umfahren aber ist immer gut möglich. Die Fahrt bekommt etwas von Wildnis und Abenteuer. Unsere zwei Jungs auf der Tour bleiben nicht lange trocken. Nein, sie sind natürlich nicht gekentert, aber mit den Paddeln kann man so einiges anstellen. Die Jüngste mit ihren acht Jahren hat noch knifflige Rätsel weiterzugeben und auch sonst einiges zu erzählen.

Die Besatzung des Kanadiers, mit zwei Neulingen besetzt, findet rasch den richtigen Schlag und genießt die Fahrt sehr. Mittagspause gibt es nach etwa zwei Drittel der Strecke. Haferkekse in zwei Qualitäten werden zur Verkostung freigegeben. (dick oder dünn, mit Zucker oder ohne) Kaffee ist wichtig und Butterbrote, Äpfel und Karotten gibt es reichlich.

Nebenan feiern die französischen Paddler den 52 .Geburtstag von Francine mit einer großen Tafel an Campingtischen mit weißen Tischdecken. Wir machen es uns auf den Rasen gemütlich – ohne Tisch.

Auf dem zweiten Teil der Strecke öffnet sich das Blätterdach; der Fluss wird breiter und offen, es liegen auch auffallend weniger Bäume quer im Flussbett. Kleine blaue Libellen spielen tänzelnd über die Wasseroberfläche, die Sonne zeigt noch einmal ihre Kraft. Der letzte Sonnenbrand des Jahres kann sich entwickeln. Daher ein Rat: Eincremen nicht vergessen, die Haut dankt es dir. Hier und da sitzt ein Angler im Kahn und versucht sein Glück. Schwäne mit ihren Jungen im noch grauen Jugendkleid ziehen langsam vorbei und große Ansammlungen von Wild- und Graugänsen gründeln zwischen den Wasserpflanzen an der flachen Uferzone – Romantik pur. Unsere Gruppe aber zieht sich nun zusehends auseinander. Da die Kräfte nachlassen kommt nun der Ball zum Einsatz. Der treibt selbst die Zurückliegenden nach vorne. Auf Zurufen der Namen wird dem Ball nachgejagt. Unsere Kinder zeigen nochmals verborgene Energien und sind wieder ganz wach und ausgelassen. Die Richtung ist klar: immer noch vorne, dem Ziel entgegen. In Fort-Louis landen wir an.

Beim Ausstieg werden die Kinder bald von sehr lästigen Moskitos überfallen. Diese  verschwinden reichlich juckende, große Einstichstellen hinterlassend. Lilli zählt neun große Beulen. Pünktlich um halb vier Uhr trifft ein Nachfolgefahrzeug ein und bringt die Autofahrer unserer Gruppe zu ihren Wagen an die Einstiegstelle zurück. Am Straßenrand wartend überprüfen die einen das Material auf Vollständigkeit, andere werfen noch einen letzten Blick auf die Moder. Nach kurzer Zeit treffen alle unsere Fahrzeuge ein. Nun geht es ganz flott: Aufladen und umziehen, hinein in die trockenen und sauberen Kleider und Aufbruch nach …

Im Flammkuchen – Restaurant genießen wir noch unter freien Himmel die letzten wärmenden Strahlen des Tages. Auf der deutsch-französischen Speisekarte finden wir schnell was uns schmeckt. So werden in kurzer Folge Flammkuchen traditionell, nach Jägerart mit Pilzen, oder herzhafter mit Münsterkäse und reichlich Knoblauch bestellt. Das Pizzaschneidegerät kommt kräftig zum Einsatz. Mit den süßen Teilen Apfel oder Banane mit Zimt und Zucker finden wir zum Abschluss. Herzlichen Dank an die Organisatoren für den herrlichen Abschluss der Sommerferien und euch allen „Danke“ für die tolle Gemeinschaft.

E.S

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