Frauenpower 2016 – Bad Bergzabern

Frauenpower 2016 – Bad Bergzabern

Dort, wo sich Wald und Weinberge treffen, wo die schroffen Felsen des Wasgau mit der Deutschen Weinstraße eine harmonische Einheit bilden – dort liegt Bad Bergzabern, ein Garten Eden in der Süd-Pfalz. Zwischen Pfälzerwald und Reben, umgeben von schmucken Wein- und Walddörfern, liegt das malerische Kurstädtchen …

Diesem „Lockruf“ folgend kamen in diesem Jahr 6 mutige Wickingeringen zusammen, um sich von der Qualität der Reiseführerbeschreibung zu überzeugen.

Am 106. Tag des gregorianischen Kalenders zur 14. Stunde bewegten sich 2 Motor-betriebene Fahrzeuge gen Westen.

Freyr, der Gott über Regen und Sonnenschein, schien Ihnen hold, denn die Sonne strahlte. Jedoch war nach dem Übertritt ins Palatium – jenseits des großen, fließenden Gewässers – eine Verschlechterung spürbar. Die Reise verlief dennoch ruhig, nur fröhliches Plaudern war zu hören.

Die Gu-Idin hatte sich bereits in gewohnter Weise um ein gemütliches Quartier bemüht. Bei Ankunft waren bereits drei Gemächer hergerichtet und wurden flugs bezogen. Hungrig und durstig von der Fahrt, sollte zunächst ein Café aufgesucht werden. Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit von strahlendem Blau in ein ungemütliches Grau gewandelt und so wurden in weiser Voraussicht diverse Wetterschutzmöglichkeiten mitgenommen. Bereits nach wenigen Metern waren diese auch erforderlich. Als hätte es im Himmel einen Dammbruch gegeben, ergossen sich etliche Liter kühler Tropfen über Bad Bergzabern, die die Straßen in einen reißende Bäche verwandelte. In gewisser Weise war dies zwar auch malerisch, hinderte aber am Weitergehen, wollte man doch nicht bis auf die Haut nass werden. So hangelten sich alle von Hausnische zu Hausnische oder Vordach zu Vordach bis endlich ein Café erreicht war, das zu Eis, Kuchen und anderen Leckereien einlud. Hier wurde geschwelgt, erzählt und gelacht, bis es an der Zeit war zur Unterkunft zurückzukehren.

Die Luftfeuchtigkeit hatte mittlerweile wieder ein wenig nachgelassen und so konnten die kulinarischen Möglichkeiten für die Abendspeisung ausgekundschaftet werden. In einem etwas versteckt liegenden Wirtshaus wurde ein Tisch reserviert. Nun ging es schnurstracks zurück zur Unterkunft. Dort bereiteten sie sich in „Zimmer 8“, bereits in Schlemmerhosen gewandet,  mit geistigen Getränken auf den kommenden Abend vor.

Zur 19. Stunde begaben sich die Wickingerinnen in das Wirtshaus und wurden kulinarisch verwöhnt. Die Mägen waren nach der Schlemmerei derart geweitet, dass die Lunge auf ein kleineres Volumen schrumpfen musste. Der Heimweg war beschwerlich und entsprechend schnaufend wurden die Stufen zu den Gemächern erklommen. Aber:

für  „Zimmer 8“,
hatte jemand für die Nacht,
Medizin mitgebracht!

Nach einer ruhigen Nacht war die Freude auf das Frühstück groß. Dies wurde ab der 9. Stunde in den tageslichtlosen unteren Gewölben des Gebäudes eingenommen. Das überschaubare Büffet wurde nahezu geplündert und der schwarze Zaubertrank floss in Strömen.

Es war nur eine kurze Besprechung für die samstägliche Erkundungstour erforderlich, so dass  zur 11. Stunde alle abmarschbereit waren. Wetterfest bekleidet – auf das Schlimmste vorbereitet – aber dennoch frohen Mutes ging es los.

Das gute Café vom Vortag hatte bereits geöffnet, aber für eine Einkehr nach ca. 1 km Weg war es dann doch etwas zu früh. Nachdem der Kurpark hinter Ihnen lag ging es steil bergan.

Das bis dahin durch die festen Wege geschonte Schuhwerk sollte ab jetzt auf Rutschfestigkeit, Nässe und Halt getestet werden. Auch die wetterfeste Kleidung wurde in keiner Weise geschont. Offensichtlich hatte Freyr, der Gott über Regen und Sonnenschein, sich vor der Ankunft der mutigen Wickingerinnen derart mit dem Verschenken von Sonnenstrahlen verausgabt, dass für dieses Wochenende nur noch Regen übrig war!

Durch Matsch und Pfützen, ständig von oben benieselt, wanderten die mutigen Wickingerinnen immer tiefer in den Wald hinein. Doch dann, bestens geleitet durch die Gu-Idin, erreichten Sie einen Märchenturm, an dem eiserne Rosen hochrankten. Von diesem Platz gab es einen herrlichen Ausblick bis zum großen fließenden Gewässer und in den „Schwarzen Wald“ im Osten. Die Sicht war lediglich ein wenig getrübt durch die hohe Luftfeuchtigkeit.

Nach diesem anstrengenden Marsch waren sich alle einig, dass eine Belohnung fällig sei. Weiter talwärts im schönen Örtchen Dörrenbach wartete bereits in der „Weinstube zum Spundloch“ ein Wirt, um die ausgehungerten Wandersfrauen zu verwöhnen. Er fuhr die besten örtlichen Spezialitäten auf, hatte ein Feuer im Kamin angezündet und verwöhnte sie, dass es Ihnen sehr schwer fiel, den Rückweg anzutreten.

Die letzten Kilometer vergingen wie im Flug. Freyr hatte doch noch ein paar Sonnenstrahlen übrig und schenkte Ihnen diese für den Heimweg.

Wieder zurück an der Unterkunft, wurden die durch Matsch anhaftenden, schweren Schuhe ausgezogen und die Stufen zu den Gemächern erklommen. Jetzt machten sich erst einmal alle frisch und zur 18. Stunde traf man sich auf „Zimmer 8“ zur mentalen Vorbereitung auf die Abendspeisung.

Zur 19. Stunde erwartete sie ein fremdländischer Wirt aus dem Südosten Europas, der sich auf die Zubereitung von Lamm und anderen Spezialitäten verstand. Ohne Schlemmerhosen wäre es sicher nicht möglich gewesen, die Teller zu leeren. Zur Beruhigung des Verdauungstrakts wurde zum Abschluss noch ein Anis-haltiges, geistiges Getränk serviert.

Auch an diesem Tag musste der beschwerliche Rückweg bis in „Zimmer 8“ zurückgelegt werden. Gut, dass noch Medizin vom Vortag zur Verfügung stand.

Vor der Geisterstunde legten sich alle zur Ruh‘.

Am nächsten Morgen, der Himmel war wieder grau, gab es zur 9. Stunde erst einmal ein kräftiges Frühstück mit reichlich schwarzem Heißgetränk, um die Lebensgeister zu erwecken.

Es galt nun, die Entscheidung zu fällen, ob es angesichts des trüben Tagesbeginns besser sei, einen anderen Teil des Waldes zu erkunden oder doch lieber auf ein kulturelles Angebot zurückzugreifen.

Aber die hartgesottenen Wickingerinnen ließen sich von ein paar Regentropfen nicht unterkriegen und bestanden auf der Erkundung des Waldes. Also schlüpften sie flugs in die wetterfeste Kleidung, räumten noch schnell das Gepäck aus den drei Gemächern in eines – so war es nach der Begleichung der Rechnung mit der freundlichen Wirtin abgesprochen –und machten sich auf den Weg in den nahegelegenen Hain. Nachdem die befestigten Straßen verlassen werden mussten, ging es über morastige Wege bergan bis zum Bismarckturm. Hier erklommen drei Wickingerinnen die 356 Stufen (oder waren es doch 1000?), derweil die drei anderen den Turm bewachten. Die wunderbare Aussicht von der Spitze des Turmes wurde zur Erinnerung digital erfasst. Weiter ging es über matschige Wege um das Kloster Liebfrauenberg herum, vorbei an edlen Rössern, die ungestüm über die Weide galoppierten oder sich an dem frischen Gras labten. Die Zeit ging vorbei wie im Flug und so spürten die Wickingerinnen ein verdächtiges Grummeln im Magen. Schnellen Schrittes eilten Sie zurück nach Bad Bergzabern und suchten ein Café auf, das ein auf ihre kulinarischen Wünsche zugeschnittenes Angebot führte. Dort wurde noch einmal gemeinsam geschlemmt, denn der Heimweg ins Badische Ländle stand bevor. Ein letztes Mal wurde die Kemenate aufgesucht, um sich der beschmutzen Kleidung und Schuhe zu entledigen und für die Rückreise zu präparieren. Das Gepäck wurde in den beiden motorbetriebenen Limousinen verstaut. Nun war die Stunde des Abschieds herangerückt. Die Wickingerinnen herzten sich zum Abschied und waren einer Meinung: Trotz der schlechten Laune von Freyr und die regenreichen Tage war es dennoch wieder ein schönes Wochenende, dass auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholt werden muss. BZ

 

Wanderung mit viel Regenwetter

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Das Frauenpower-Team 2016

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Den wenigen Sonnenschein genießen ....

Den wenigen Sonnenschein genießen ….

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