Hüttenaufenthalt 11.11. -13.11.2016 in Staufenberg

Hüttenaufenthalt 11.11. -13.11.2016 in Staufenberg

Staufenberg, so ein kleiner Ort und doch über die Grenzen hinaus bekannt, lebte doch dort einst der Graf von Eberstein. Auch der Weinbau und der Erdbeeranbau trugen zu seiner bedeutenden Rolle bei.

Nun, die Wickinger waren natürlich mehr an dem Naturfreundehaus interessiert. Diese Unterkunft bot viel Platz für alle 18 Mitreisenden, in einer wunderschönen Lage mitten im Wald, wo sich Has‘ und Fuchs gute Nacht sagen.

Die Anreise erfolgte mit mehreren rollenden Blechkisten und so trudelten alle zu unterschiedlichen Zeiten ein. Die Zufahrt zum Naturfreundehaus, einspurig und mit tiefen Gräben unmittelbar neben dem befestigten Weg, war vor allem bei Dunkelheit eine echte Herausforderung an die „Steuermänner“. Etwa um 22:00 Uhr war die Gruppe aber komplett und keiner zu Schaden gekommen.

Das Wetter zeigte sich von seiner extrem nassen Seite und niemand hatte Lust auf einen Aufenthalt im Freien. Stattdessen saßen alle gemütlich beisammen und vesperten die „Reste aus dem Kühlschrank“, tranken von dem prickelnden Rebsaft und der gehaltvollen Gerstenkaltschale. Nur ein Wickinger traute sich noch vor die Tür, weil sein vierbeiniger treuer Freund die gute Waldluft schnuppern wollte. Jedoch waren beide nach wenigen Minuten zurück und berichteten von der unheimlichen, absoluten Dunkelheit und der gespenstischen Stille rund um das Haus. Als sich gegen Mitternacht alle zu Ruhe begaben, wurde das Haus verriegelt und verrammelt.

Am nächsten Morgen, der Duft des stärkenden Schwarzgebräus zog aus der Küche schon bis in die Schlafgemächer, wurden aus dem nächsten Ort frische Backwaren besorgt. Das vorbereitete reichhaltige Büffet bot alles, was das Herz begehrt – so viel zu dem Thema „Reste aus dem Kühlschrank“.

Gut gestärkt und voller Tatendrang konnte die Gruppe der Wanderer um 10:40 Uhr aufbrechen, gefolgt von den Ausflüglern zur Yburg und den Nutzern der Merkurbahn. Die Wanderung gestaltete sich zunächst sehr entspannt, da die Höhenmeter sich kaum veränderten und der Waldweg auch als Fahrweg genutzt werden konnte. Aber dann…

Der Fußpfad mit der Bezeichnung „Zick-Zack-Weg“ machte seinem Namen alle Ehre. Zum Teil steil führte dieser Weg bergan und es mussten immer wieder kleine Verschnaufpausen eingelegt werden. Aber unbeirrt wurde der Weg durch den geheimnisvollen und z. T. sehr dichten Nebel fortgesetzt, denn auf dem Gipfel der Berges sollten die Strapazen im Merkurstüble mit kalten und warmen Getränken belohnt werden. Hier kam es auch zu dem Zusammentreffen mit den Merkurbahn-Nutzern. Die Aussicht war grandios: DICHTE NEBELSUPPE!!! Nicht einmal der Turm auf dem Merkur war zu sehen, obwohl er nur 100 m entfernt war!

Aber ein echter Wickinger lässt sich nicht entmutigen und so wurde nach einer ausgiebigen Rast der Abstieg auf der Westseite des Merkurs angegangen. Und dann schaffte die Sonne das fast schier unmögliche: Einige Strahlen bahnten sich einen Weg durch den Nebel und trafen auf die Wanderer. Ein überwältigendes Gefühl, das die Wanderlust beflügelte und den Rest des Weges mit Leichtigkeit schaffen ließ. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die kürzesten Beine (11 Jahre) und die ältesten Beine (79 Jahre) nicht schlapp gemacht haben.

Pünktlich zum Kaffeetrinken trafen alle im Naturfreundehaus wieder ein. Viele leckere, selbstgebackene Kuchen standen auf dem Büffet und die Auswahl fiel wirklich schwer. Nach dem reichhaltigen Genuss wurden die Badezimmer belegt, denn für das Abendessen wollten sich alle noch einmal mit frischem Quellwasser benetzen.

Die mutigsten Wickinger brachen um 18:30 Uhr durch den mondbeschienen Wald auf – der Nebel hatte sich bereits komplett verzogen – um auf unbekanntem Weg das Wirtshaus in Staufenberg zu finden. Die andere Gruppe zog es vor, etwas zeitversetzt über die abenteuerliche Straße in den Ort zu fahren. Zeitgleich trafen sie am Lokal ein und wurden in das reservierte Separee geführt. Bunt gemischte Speisen wurden bestellt und die Wartezeit mit dem Bau von Bierdeckel-Türmen überbrückt.

Als die reichhaltig gefüllten Teller eintrafen, waren alle glücklich die Schlemmerhosen angezogen zu haben und selbst damit war es einigen nicht möglich, die Portionen zu schaffen. Durch das erhöhte Eigengewicht war der Rückweg (bergauf) recht beschwerlich.

Aber ein „Absacker“ auf der Hütte beseitigte das größte Völlegefühl. Erst nach Mitternacht schleppten sich die letzten in die Schlafstätten.

Am Sonntagmorgen, die Sonne klopfte schon früh an die Fenster, zog wieder der gute Duft des heißen Aufgussgetränks durch die Zimmer, es wurden wieder frische Backwaren organisiert und das reichhaltige Speisenangebot lud zum Schlemmen ein. Aber wie in jedem Jahr, ist der Sonntag auch Rückreisetag und nach dem Frühstück macht sich unwillkürlich eine gewisse Unruhe breit. Das Gepäck musste wieder verstaut werden, Betten wieder hergerichtet, die Zimmer und Bäder gereinigt werden. Auch in der Küche herrschte ein Gewusel, weil die „Reste aus dem Kühlschrank“ wieder aufgeteilt und mit nach Hause genommen werden mussten.

In Windeseile war das gesamte Naturfreundehaus wieder in einem perfekten Zustand. Einen herzlichen Dank an alle Helfer!

Schon um 11:00 Uhr war das große Verabschieden. Manche freuten sich einfach auf zu Hause, manche gingen noch wandern, denn dazu lud der strahlende Sonnenschein durchaus ein.

Offensichtlich sind alle wohlbehalten wieder angekommen, denn andere Meldungen liegen der Schreiberin nicht vor.

Ich freue mich auf das nächste Jahr mit euch. BZ

Hüttenaufenthalt im Schwarzwald

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Auf dem Merkur bei Nebel

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