Draisinenfahrt in der Südpfalz am 13.07.2014

Draisinenfahrt in der Südpfalz

Am Sonntag, den 13.07. trafen sich 23 Wickinger an der Alten Schule in Spöck, um gemeinsam das Abenteuer Draisinenfahrt zu unternehmen. Der Weg zu den seltsam anmutenden Gefährten wurde bereits im Frühjahr ausgekundschaftet, als wir unsere Reservierung für 5 Gefährte abgeben mussten. Gut optimiert auf möglichst wenig Fahrzeuge machten wir uns auf den Weg nach Bornheim ins Pfälzer Ausland. Bei Germersheim wurde die Grenze an der Rheinbrücke überschritten. Zielgerichtet zeigten uns die Navis den Weg zum Startpunkt unseres Abenteuers. Dort angekommen sammelten sich alle Wickinger und prüften die mitgebrachten Ausrüstungsgegenstände, die aufgrund der Wettervorhersage besonders aus regendichter Kleidung bestanden. Schon begrüßte uns ein freundlich aussehender, aber hinterlistig denkender Pfälzer Geselle. „Ob wir eine Reservierung hätten? Er habe niemand auf seiner Liste. Und überhaupt, warum eigentlich so viele Stutenseer zur Draisine kommen? ….“. Ein paar Momente später standen wir dann an unseren vorbereiteten Draisinen und die Einweisung konnte beginnen. Eine gefühlte Ewigkeit erzählte er uns alles Wissenswerte (und Überflüssige) zur Draisinenbenutzung: Mindestabstand, Schrankenbedienung, Warnwesten, Bremsen bei trockenen und nassen Gleisen, Ausheben und Wenden der Draisine, Gurtpflicht für Kinder, usw.. Nun konnte es endlich losgehen.

Unsere 5 Draisinen mit geballter Wickingerkraft machten sich auf den gefährlichen Weg, auf dem es kein Entkommen gab. Die Begeisterung der „strampelnden Zugpferde“ stieg von Meter zu Meter, denn das Vorwärtskommen war doch recht einfach. Wie sich später herausstellen sollte, geht die Strecke zu Beginn leicht bergab. Auf der Rückfahrt muss man dann das Gefälle wieder hinauftreten, so dass die letzten Kilometer des Rückweges ganz ordentlich in die Beine gingen. Weiter ging die Fahrt zu den verschiedenen Straßenübergängen, die jeweils in Form einer Mannschaftsübung überwunden werden mussten. Da gab es Schrankenwärter, Verkehrsbeobachter, Knopfdrücker und Draisinenschieber, die alle in perfekter Abstimmung arbeiten mussten, um die Wickingerkolonne sicher gegen die feindlichen Autofahrer zu schützen und vorwärts zu bringen. Manchmal lagen zwischen den Übergängen nur wenige 100 m, aber es konnten auch 2-3 km sein.

Die Strecke führt zu Beginn durch einen schönen Waldbereich, unterbrochen von einigen kleinen Ortschaften, die überall zur Einkehr für hungrige und durstige Draisinenfahrer einladen. Natürlich stand für die Wickinger der sportliche Aspekt im Vordergrund und so wurde tapfer weitergetreten, bis wir gegen 12 Uhr an unserem Mittagsplatz in Lustadt angekommen waren. Dort hatten wir in der Dorfschänke für uns reserviert. Aber zuerst mussten die Draisinen auf dem Parkplatz abgestellt werden. Die großen 7er-Draisinen haben dafür eine Hebeeinrichtung eingebaut, die kleineren 4er und 5er-Draisinen mussten mit Hilfe eines Hubwagens aus dem Gleis gehoben und zur Seite gestellt werden. Nachdem wir auch diese Meisterleistung vollbracht hatten, ging es auf geradem Weg in die Dorfschänke, wo uns die Wirtin bereits erwartete. Die Frage, ob wir drinnen oder draußen essen wollten, konnte aufgrund des einsetzenden Nieselregens schnell beantwortet werden. Bei leckerer Pfälzer Küche und typischen Getränken ließen wir es uns gut gehen. Kaum fertig gegessen wollten 2 Draisenenbesatzungen noch weiter Richtung Strecken-Endpunkt fahren und setzten kurzer Hand ihre Draisinen wieder in Bewegung. Wie wir später erfahren haben, hatten sie tatsächlich noch den Endpunkt in Lingenfeld erreicht. Der Rest der Wickinger wartete noch gemütlich bis 14 Uhr, da ab diesem Zeitpunkt die Rückfahrt zum Ausgangspunkt möglich ist. Leider fing es auf dem Rückweg noch zu regnen an uns so suchten wir in einem „vorbeikommenden“ Gasthaus Zuflucht. Der Wirt zeigte sich erfreut über die zahlreiche Kundschaft und nach einer kleinen Stärkung konnten wir den weiteren Rückweg sogar bei Sonnenschein zurücklegen. Insgesamt war es wieder ein schöner Ausflug, der unser Jahresprogramm sicherlich zukünftig einmal wieder bereichern wird. S.H.

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