Windrad am Baggersee

Eine Windenergieanlage mitten im Baggersee galt lange Zeit als unvorstellbar. Inzwischen hat das Landratsamt jedoch grünes Licht für die Baugenehmigung des Doppelwindrads erteilt, da der Untergrund des Sees nach eingehender Untersuchung für stabil befunden wurde. Damit wird Spöck neben dem Kriegerdenkmal, dem Dorfbrunnen und dem Fischerheim ein viertes Wahrzeichen erhalten; ein Windrad mitten im Baggersee. Das Projekt, dessen Untersuchungen bereits seit 2008 laufen und gemeinsam mit dem KIT durchgeführt wurden, tritt somit in seine letzte Phase.

„Die Voraussetzung sind optimal“, resümiert Prof. E. A. Pril, der Projektleiter der Forschungsgruppe. „Das Doppelwindrad ist das Erste seiner Art und wird die zukünftigen Anlagen von Windparks revolutionieren“.

In der Tat weisen die neusten Forschungsergebnisse aus, dass die Abwinde aus dem Kraichgau für ständige Bewegung des herkömmlich angebrachten Propellers sorgen werden. Neu ist jedoch der zweite Propeller, der horizontal in einer Höhe von 40 Meter an dem 100m großen Turm befestigt ist. Der Durchmesser des Windrades wird ca. ein Drittel der Baggerseefläche einnehmen. Der kühle Aufwind des Sees wird rund um das Jahr Sorge dafür tragen, dass sich der gigantische Rotor im Gleichklang zu dem konventionell angebrachten Windrad bewegt. „Sie müssen sich das so vorstellen, als wären es Zahnräder die ineinander greifen“ erklärte Pril.

Die Wickinger werden natürlich auch von dieser Neuerung profitieren, da sie einen Teil ihres Geländes für das Aufstellen der Lithium-Akkus zu Speicherung des Stroms zur Verfügung stellen. „Die Verhandlungen mit der Gemeinde bezüglich unserer Stromversorgung sind zum Stillstand gekommen“, erklärte Vorstand Janetzko den Pressevertretern, „und so mussten wir uns ein anderes Konzept überlegen. Da kam uns der Bau des Doppelwindrades gerade recht. Der zukünftige Anbau am Bootshaus wird eine Umspannstation beinhalten, von der wir unseren Strom abzweigen können“, resümiert er, „bevor er in die Trasse der Überlandleitung eingespeist wird“.

Das Windrad, das in Fertigbauweise erstellt wird, wird am ersten April eingeweiht. „Wie immer bei solchen Aktion, werden wir die Bevölkerung daran teilhaben lassen“, erklärt Janetzko, „an diesem Tag werden wir drei Kilo Watt, abgepackt in handlichen Dosen, kostenlos an die Spöcker Einwohnerschaft verteilen. Auswärtige müssen jedoch einen kleinen Obolus entrichten, deswegen bitten die Wickinger die Ausweise mitzubringen.

R.G.

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